Es hat mir immer schon Spaß gemacht, neue Dinge zu lernen. Mit 4 Jahren saß ich auf unserem Garagendach und notierte mir die Kennzeichen der vorbeifahrenden Autos um Buchstaben und Zahlen schreiben zu können. Ich weiss noch, ich hatte einen wahnsinnigen Spaß dabei 🙂 

Dann passierten aber Dinge, die mein Leben prägen sollten:

Während der Schulzeit wurde ich eines Tages von einigen Schülern aus meiner Klasse verprügelt. Weil ich zu gut war, wie mir gesagt wurde. Weil mir die Schule Spaß machte und ich nicht lernen musste. Es fiel mir einfach alles leicht. Ich fand alles so spannend und musste mich daher überhaupt nicht anstrengen.

Und ich verstand damals nicht, was da falsch an mir sein sollte. Aber ich wollte ja dazu gehören und gemocht werden. Daher passte ich mich an – und schrieb ab da schlechte Noten und wurde zur Rebellin. Ich machte ständig blau, provozierte die Lehrer und lernte nicht mehr.

Ich war oft traurig, aber mir wurde immer wieder gesagt, es gäbe keinen Grund traurig zu sein. Und ich verstand auch da nicht, was falsch daran war, traurig zu sein. Aber ich merkte, wenn ich viel lache, wenn ich auf glücklich tue, dann gefällt es den Menschen – und jeder nennt mich Sonnenschein. Und ich werde gemocht und gehöre dazu. Also wurde ich der Sonnenschein.

Ich erzähle Dir das nicht, um Mitleid zu erzeugen

Ich erzähle Dir das, weil ich weiss, dass die meisten von uns in Rollen schlüpfen, die sie selbst in Wirklichkeit gar nicht sind und sein wollen.

Denn wir alle werden von unserem Umfeld geprägt – und lernen schon früh, uns anzupassen. Um zu gefallen und gemocht zu werden. Das sind meist unbewusste Vorgänge, die einem meist erst später, im Erwachsenenalter auffallen, wenn man genauer hinschauen möchte. 

Frage Dich doch mal:

Was ist es bei Dir, wo Du Dich angepasst hast, wo Du immer noch eine Rolle spielst, die Du in Wirklichkeit gar nicht bist? 

Sich das bewusst zu machen, ist der erste Schritt.

Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, wie ungemein befreiend es ist, das, was Du nicht bist, dann loszulassen

Du selbst zu sein und nicht mehr Dinge zu machen, die anderen gefallen. Immer mehr den eigenen Weg zu gehen – und der Freude und Leichtigkeit zu folgen.

Und ja – ich lerne immer noch gerne und gebe mich den Dingen voll hin, die mich interessieren. Und ich lache immer noch viel, aber heute nur noch, wenn mir wirklich danach ist. Ja, ich bin ein Sonnenschein und ich liebe mein Leben – aber ich verstelle mich nicht mehr, um zu gefallen.

Und das solltest Du auch nicht tun.

Denn ist es nicht viel schöner, um seiner selbst Willen gemocht zu werden?

Ist es nicht viel schöner, Dich mit Menschen zu umgeben, die Dich nehmen, wie Du bist? 

Du selbst zu sein, bedeutet auch, für Dich einzustehen, wenn Gegenwind kommt

Und Grenzen zu setzen, wenn Dich andere in eine Rolle pressen wollen. Keine Rolle zu spielen, Dich zu zeigen, wie Du bist. Auch wenn es bedeutet, sich schwach zu zeigen. Einfach wirklich DU selbst zu sein, in Deinem authentischen Wesen und in der wahren Größe, die Du bist.

Du hast es nicht nötig, anderen zu gefallen.

Du bist es wert, Dein Leben nach Deinen Regeln zu leben!

Alles Liebe

Isabel